Ein Weihnachts-Impuls der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
| AdventAngefangen haben wir alle klein. Sind selig auf dem Boden gekrabbelt, bevor man uns lehrte, die hohen Stühle zu erobern. Damals haben wir den Kurs selbst bestimmt: vom Puppenhaus auf allen Vieren zum Kaufladen, dann zur Autorennbahn des großen Bruders, zurück zu Mutters Nähkasten oder gleich ins Blumenbeet, auch wenn Vater erzieherisch eingriff. Von Christian König |
![]() Foto: BirgitH (pixelio) |
| Advent ganz anders Wenn die Kinder am 1. Dezember das erste Türchen am Adventskalender aufmachen, dann ist Advent. Obwohl er manchmal schon am 27. November beginnt oder erst am 3. Dezember, damit der 1. Advent auf einen Sonntag fällt. Spätestens dann geht es auch um die Frage der Wünsche und Geschenke. Für den Einzelhandel beginnt der Advent schon vor den Herbstferien mit Lebkuchen und Spekulatius, Schokolade und Marzipan. Die Genüsse des Weihnachtsfestes sind schon vorher verfügbar. Einige Menschen warten noch bis Weihnachten, aber seien wir ehrlich: Die meisten naschen schon vorher. Von Hans Genthe |
![]() Foto: Peter Bernecker |
| Nikolaus und Santa Claus Im Mittelalter waren es vor allem Kaufleute und Seefahrer, die den heiligen Nikolaus verehrten und ihre Bräuche auch in die neue Welt mitnahmen. Dort erschien Santa Claus dann als Weihnachtsmann, der mit seinen Geschenkpaketen auf einem von fliegenden Rentieren gezogenen Schlitten daherkommt. Von Hans Genthe |
Vom Nikolaus zum WeihnachtsmannOb Nikolaus oder Weihnachtsmann, Santa Claus oder Väterchen Frost: Viele Legenden ranken sich um diese Gestalten
und alle gehen zurück auf den Bischof Nikolaus von Myra. Um das Jahr 300 hatte er sich einen Namen gemacht als Kämpfer für Entrechtete und Arme.
Als Sohn reicher Eltern soll Nikolaus sein gesamtes ererbtes Vermögen den Armen gegeben haben.
So berichtet eine Legende, er habe eine arme Familie davor bewahrt, die Töchter in ein Bordell verkaufen zu müssen, indem er abends prall gefüllte Geldbeutel über die Mauer geworfen habe. Eine sehr bekannte Legende zeigt ihn als Bischof der Stadt Myra, dem heutigen Demre, einem kleinen Ort, 100 Kilometer südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Als während einer Hungersnot Schiffe aus Alexandrien mit Korn für Rom vor Anker gehen, bittet er die Kapitäne, der Stadt einen Teil des Korns zu verkaufen. Die Schiffsführer stimmten zu, allerdings nur unter der Bedingung, die Schiffe dürften nicht sichtbar leichter werden. Und das Wunder geschieht, die Stadt kann Korn für zwei Jahre erwerben. Im Mittelpunkt der Verehrung des Heiligen Nikolaus stehen kleine Geschenke für die Kinder am Nikolaustag. Im Mittelalter verändert sich seine helfende Rolle, als die Gestalt des Knecht Ruprecht dazukommt, die den gütigen Nikolaus begleitet und Verfehlungen bestraft. Martin Luther wollte die Heiligenverehrung in den Nikolausbräuchen zurückdrängen und empfahl das biblische Christkind als Geschenkebringer. Tatsächlich hat sich das Schenken zum Weihnachtsfest erst im 19. Jahrhundert nach und nach durchgesetzt und die Nikolausgeschenke etwas verdrängt. Von Hans Genthe |