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Ein Weihnachts-Impuls der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

Weihnachtswünsche

Tipps stressfrei feiern

Einfach locker bleiben ...
so feiert man mit Teenagern

Rat und Hilfe





Foto: Birgit Arndt

 

Weihnachten-ist-Geburtstagskuchen

Auch beim Backen lassen sich Weihnachten und Geburtstag wunderbar kombinieren. Als Inspiration haben wir ein einfaches, aber köstliches Rezept erstellt. Dieser Lebkuchen-Kuchen gelingt  immer und ist schnell zubereitet: 15 Minuten Vorbereitung, 50 Minuten Backzeit, 60 Minuten Abkühlzeit, 15 Minuten Glasieren und Schmücken.

Wir sind gespannt auf Ihre Ideen zu einem „Weihnachten-ist-Geburtstag-Kuchen“. Stellen Sie Ihr Lieblingsrezept einfach auf Facebook ein.

Zutaten
•    250 Gramm Butter
•    250 Gramm Zucker
•    eine Packung Vanillezucker
•    eine Packung Backpulver
•    250 Gramm Mehl
•    4 Eier
•    150 Gramm Lebkuchen (zartbitter, ohne Füllung)
•    ein Teelöffel Lebkuchengewürz
•    100 Milliliter Baileys (irischer Creamlikör)
•    eine Packung Kuvertüre (Schokoladengrundmasse, zartbitter)
•    Geburtstagskerzen als Deko

Zubereitung
•    Backofen auf 170 Grad vorheizen (Umluft).
•    Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig rühren.
•    Eier nach und nach zugeben.
•    Mehl und Backpulver unterrühren.
•    Lebkuchen zerbröseln und zusammen mit dem Lebkuchengewürz einrühren.
•    Zum Schluss Sahnelikör untermischen.
•    Kranz- oder Gugelhupfform einfetten.
•    Teig in gefettete Form füllen.
•    Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad etwa 50 Minuten backen.
•    Danach auskühlen lassen.
•    Geschmolzene Kuvertüre auftragen und mit Geburtstagskerzen schmücken.


Von Birgit Arndt

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Foto: Stefanie Bernecker

Weihnachtswünsche

Warum es sich lohnt, Weihnachten zu feiern

Weihnachten ist für viele ein Fest der Wünsche und Sehnsüchte. Kinder schreiben Wunschzettel und Erwachsene jagen von einem Kaufhaus ins nächste, um das perfekte Geschenk zu finden. Doch nicht nur materielle Wünsche prägen die Weihnachtsstimmung: Oft verbinden die Menschen auch tiefe Sehnsüchte mit Weihnachten. Umfragen haben ergeben: Einige Werte sind den Menschen an Weihnachten besonders wichtig. Die Mehrheit der Befragten verbringt Weihnachten im Kreis der Familie und legt besonders viel Wert auf diese Familienzusammenkunft. Harmonisch und entspannt sollten die Festtage sein. Streit und Stress wollen zahlreiche Befragte an den Feiertagen möglichst ausblenden. Der Spendenmarkt boomt in der Weihnachtszeit, denn Weihnachten ist auch die Zeit der Nächstenliebe. Der Drang, etwas Gutes tun zu wollen, ist bei vielen Menschen an Weihnachten besonders stark ausgeprägt. Sich dankbar auf sein eigenes Glück und auch auf die eigene Religiosität zu besinnen, ist ebenso Teil des Weihnachtsfests. Über all dem schweben Traditionen: Familienrituale, traditionelle Weihnachtsessen, oder aber auch der alljährliche Kirchgang. Eingebettet in diesen Bräuchen fühlen sich die Menschen geborgen und kommen der Erfüllung ihrer Sehnsüchte nah.

Diese Sehnsüchte sind Thema vieler Weihnachtslieder. Sie malen das Bild einer friedlichen, harmonischen Welt, die als Gemeinschaft die Geburt Jesu feiert.

1. Leise rieselt der Schnee

In den Herzen ist's warm,
Still schweigt Kummer und Harm,
Sorge des Lebens verhallt:
Freue dich, Christkind kommt bald!

Glück und Harmonie
Die zweite Strophe aus „Leise rieselt der Schnee“ beschreibt den Wunsch nach Harmonie und Sorglosigkeit sehr treffend. An Weihnachten will man sich freuen, glücklich sein und die Welt um sich herum für einen Moment vergessen. All der Stress und die täglichen Sorgen sollen in den Weihnachtstagen von einem abfallen – „still schweigt Kummer und Harm“–, und stattdessen soll sich ein Gefühl der Freude und des Glücks breitmachen. Viele Menschen sehnen sich danach, dem Kummer und dem Leid des Lebens für einen Moment entfliehen zu können. Geplagt von Ängsten und Nöten kommen die Menschen im Alltag oft nicht zur Ruhe, umso höher ist der Anspruch an das Weihnachtsfest. Die „Sorge des Lebens“ soll verhallen und ein harmonisches glückliches Miteinander entstehen. Denn welch schöneren Grund zur Freude gibt es als die Geburt Jesu Christi?

2. Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen

Die Kinder stehn mit hellen Blicken,
Das Auge lacht, es lacht das Herz,
O fröhlich, seliges Entzücken!
Die Alten schauen himmelwärts.

Familie
Die Strophe aus „Am Weihnachtsbaum“ malt das Bild einer glücklichen Familie. Alt und Jung kommen zusammen und freuen sich gemeinsam. Mehr als an allen anderen Tagen im Jahr rücken Familien zur Weihnachtszeit zusammen. Verwandte, die sich über das Jahr hinweg selten sehen, sitzen in diesen Tagen gemeinsam an einem Tisch. Man besinnt sich auf den Wert einer Familie und fühlt sich besonders verbunden mit seinen Nächsten. Weihnachten alleine zu verbringen ist jedoch für zahlreiche Menschen die bittere Realität. Einsamkeit ist in diesen Tagen besonders schwer zu ertragen. Halt und Trost können Gemeinden stiften, deren Türen für alle offenstehen.

3. Kling, Glöckchen, klingelingeling

Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Lasst mich ein, ihr Kinder,
ist so kalt der Winter,
öffnet mir die Türen,
lasst mich nicht erfrieren!
Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!

Nächstenliebe
In den Strophen aus „Kling, Glöckchen, klingelingeling“ versteckt sich der Wunsch nach Nächstenliebe. Menschen nicht in der Kälte des Lebens alleine zu lassen, sondern ihnen unter die Arme zu greifen und Wärme und Schutz zu bieten, das sind Grundpfeiler unseres Glaubens. Karitative Einrichtungen und Organisationen erhalten zur Weihnachtszeit die meisten Spenden. Für viele Menschen gehört es zur alljährlichen Tradition, an Weihnachten Gutes zu tun. Das kann eine Spende an Brot für die Welt sein, ein Weihnachtsbesuch im Altenheim oder ein Geschenk an Kinder, die sonst nichts haben. In fast jeder Gemeinde gibt es besonders an Weihnachten karitative Projekte, die ständig nach engagierten Mithelfern suchen.

5. Es ist ein Ros’ entsprungen

Das Blümelein so kleine,
das duftet uns so süß,
mit seinem hellen Scheine
vertreibt's die Finsternis:
Wahr' Mensch und wahrer Gott,
hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd und Tod.


Frieden
Der morgendliche Blick in die Zeitung ist für so manche der alltägliche Horrortrip. Krieg, Hunger und Not bestimmen die Schlagzeilen. An einen Tag ohne Bilder von Gewalt und Leid kann sich niemand erinnern. Und dennoch oder gerade deswegen ist der so oft belächelte Ausdruck „Weltfrieden“ eine der tiefsten Sehnsüchte der Menschen. Besonders an Weihnachten ist dieser Wunsch ganz deutlich zu spüren. An diesen Tagen feiern wir die Geburt Jesu Christi, unseren Friedensbringer. So wie die Engel in der Weihnachtsgeschichte singen „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“, so berichtet auch das Lied „Es ist ein Ros entsprungen“ von einem Retter, der die Finsternis vertreibt und uns von Sünden und Tod befreit.

6. Süßer die Glocken nie klingen

Klinget mit lieblichem Schalle
über die Meere noch weit,
dass sich erfreuen doch alle
seliger Weihnachtszeit.
|: Alle aufjauchzen mit herrlichem Sang :|
Glocken mit heiligem Klang,
klinget die Erde entlang!

Gemeinschaft
An Weihnachten rückt man zusammen. Familien und Freunde feiern gemeinsam. Wer alleine ist, fühlt sich an Weihnachten oft noch einsamer. Im Lied „Süßer die Glocken nie klingen“ wird von einer Gemeinschaft gesprochen, die über den engsten Bekanntenkreis hinausgeht. An Weihnachten klingt die frohe Botschaft von Christi Geburt über Meere und Kontinente und verbindet alle Christen miteinander. Sie mögen andere Sitten und Bräuche haben, unterschiedliche Lieder singen und an verschiedenen Tagen feiern, doch in ihrem Glauben und ihrer Freude sind sie vereint. Wenn das kein Social Network ist …

7. Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.

Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.

Steht auch mir zur Seite
still und unerkannt,
dass es treu mich leite
an der lieben Hand.

Geborgenheit und Schutz
„Alle Jahre wieder“ ist eines der kürzesten und gleichzeitig bekanntesten deutschen Weihnachtslieder. Vielleicht auch, weil es eine Sehnsucht ausdrückt, die viele Menschen teilen: der Wunsch nach Geborgenheit und Schutz. Das Lied betont: Jesus begleitet uns auf allen Wegen. Es geht sogar noch weiter, er leitet uns, nimmt uns an der Hand und führt uns auf den richtigen Weg. Oft fühlt man sich alleingelassen, ist sich unsicher, in welche Richtung man gehen soll. Die Sehnsucht nach Unterstützung, nach einer leitenden Hand ist in diesen Momenten besonders groß. Die Strophen aus „Alle Jahre wieder“ machen Mut und geben Kraft. Verzage nicht, du bist nicht allein.

8. O Tannenbaum

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit
gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren!

Hoffnung
Der Tannenbaum als immergrüner Nadelbaum ist Ausdruck von Hoffnung und Beständigkeit. Viele Menschen fühlen sich heutzutage ständiger Unsicherheit und Unbeständigkeit ausgesetzt. Flexibilität heißt das neue Zauberwort im Berufsleben vieler Menschen. Die Zukunft ist für viele ungewiss. Beständigkeit, Sicherheit – das ist ein ewig währender Wunsch der Menschen. Der Weihnachtsbaum als Symbol des Weihnachtsfests ist gleichzeitig ein Symbol für eine der elementarsten Sehnsüchte der Menschen. In Zeiten der Ungewissheit steht er für Hoffnung, Mut und Kraft.

Von Svenja Pauli

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Foto: S. Hofschlaeger  (pixelio)

 

Alle Jahre wieder …

… kommt mit dem Christkind auch der Stress

Schon Wochen vor dem eigentlich ja besinnlichen Heiligen Abend breiten sich Hektik und Stress aus. Zu spüren ist das ganz besonders an den vier Samstagen vor Weihnachten, an denen die Geschäfte ihre Öffnungszeiten verlängert haben. Lange Schlangen bilden sich vor den Kassen und an den Tischen, an denen Geschenke verpackt werden. Die Verkäuferinnen und Verkäufer hetzen durch die Regalreihen und werden von mehreren Kunden gleichzeitig beansprucht. Wer selbst im Einzelhandel arbeitet, hat kaum eine Chance, die eigenen Weihnachtseinkäufe zu erledigen.
Ganz besonders schlimm wird es an dem Samstag unmittelbar vor dem 24. Dezember. Da sind nicht nur die Kaufhäuser überfüllt und die Gänge heillos verstopft, sondern auch die Supermärkte. Die Zutaten für das Weihnachtsessen und die Getränke müssen schließlich noch eingekauft werden – und dann auch noch für zwei Feiertage! Es wird gekauft und gehortet, was das Zeug hält. Wer dann noch eine Gans ergattert, kann froh sein.

Es geht auch ohne Stress – mit ein bisschen Planung
Zuallererst: Die meisten Dinge können Sie schon vor der Weihnachtszeit kaufen. Es sei denn, Sie möchten einen Schneemann aus Porzellan verschenken. Den werden Sie im Sommer schwer bekommen. Für alle anderen Geschenke gilt: Wann immer Sie über das Jahr etwas sehen, bei dem Sie denken, das wäre doch ein ideales Weihnachtsgeschenk für A oder B, kaufen Sie es. So ersparen Sie sich den Stress, ein oder zwei Wochen vor Weihnachten noch unbedingt ein Geschenk besorgen zu müssen.
Sie wollen Ihre Lieben bekochen. Schön! Aber muss es tatsächlich ein Sieben-Gänge-Menü auf Fünf-Sterne-Niveau sein? An Weihnachten feiern wir schließlich die Geburt Jesus Christus und sind nicht beim „perfekten Dinner". Eine Gans können Sie sich übrigens auch fix und fertig gegart anliefern lassen. Das kostet zwar etwas mehr als „selbst gemacht", erspart Ihnen aber sehr viel Stress und Zeit. Sie müssen dann nur noch die Beilagen vorbereiten und die Getränke einkaufen. Wenn Sie alles selber zubereiten möchten, dann bestellen Sie eine frische Gans aus Freilandhaltung beim Landmetzger vor. Rotkraut können Sie schon zwei Tage vor dem eigentlichen Essen kochen und einfrieren. Aufgetaut, aufgewärmt und richtig abgeschmeckt wird keiner Ihrer Gäste diesen kleinen Trick bemerken. Oder Sie wählen die schon fix und fertige Variante im Glas.
Auch die Getränke können Sie schon einigen Wochen vorher besorgen. Lassen Sie sich alles, was Sie brauchen, dieses Jahr doch einfach mal von ihrem Getränkemarkt liefern! Lagern können Sie sie wahlweise im Abstellraum, im Keller oder auch auf dem Balkon.

Binden Sie Ihre Lieben in die Vorbereitungen ein
Viel Freude macht es, gemeinsam den Weihnachtsbaum aufzustellen und zu schmücken. Die Fenster sollen noch festlich dekoriert werden? Diese Aufgabe könnten doch Ihre Kinder oder der Partner übernehmen! Auch den Hausputz können Sie schon lange vor dem Heiligen Abend durchführen, und nicht erst kurz bevor die ersten Gäste kommen. Dann müssen Sie vor dem Fest nur noch einmal kurz Staub wischen und durchsaugen.
Wenn Sie Angst haben, etwas zu vergessen, fertigen Sie sich eine To-do-Liste an. Dann sehen Sie, was noch zu erledigen und was schon gemacht ist.
Denken Sie immer daran: Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Besinnung – auch für Sie!

Gut organisiert – der Zeitplan:

Erstellen Sie sich einen Einkaufsplan und listen Sie die benötigten Dinge nach Produktgruppen auf. So sparen Sie im Supermarkt wertvolle Zeit.

Ein bis zwei Wochen vor dem Fest

Kaufen Sie Haltbares, wie Butter, Mehl, Gewürze, Nüsse, Konserven und Tiefkühlprodukte ein.
Denken Sie bei besonderen Spezialitäten wie Meeresfrüchten oder Fisch daran, dass diese Zutaten im Laden nicht immer vorrätig sind. Bestellen Sie Feinkostartikel lieber vor.
Wenn Sie die vorab besorgten Waren zu Hause besonders kennzeichnen, stellen Sie sicher, dass diese nicht versehentlich schon vorher verwendet oder aufgebraucht werden. Hilfreich sind hier bunte Klebepunkte. Damit weiß jeder: Diese Zutaten werden für das Festessen benötigt.

Zwei bis drei Tage vor dem Fest

Käse, Eier und Milchprodukte einkaufen.
Festes und dickschaliges Gemüse, wie Kohl, Gurken oder Auberginen kann man gut aufbewahren. Die meisten Gemüsesorten lassen sich ein paar Tage im Obst- und Gemüsefach des Kühlschrankes gut lagern. Jedoch sind zum Beispiel Auberginen, Gurken, grüne Bohnen, Kartoffeln, Kürbis, Paprika, Tomaten und Zucchini sehr kälteempfindlich. Lagern Sie diese Sorten nicht im Kühlschrank, sondern gut verpackt an einem kühlen, dunklen Ort.

Am Tag vor dem Fest

Obst, schnell verderbliches Gemüse und frische Kräuter einkaufen. 
Vorbestelltes wie Fleisch oder Fisch abholen.

Achten Sie bitte darauf, dass Äpfel und Bananen nicht neben anderem Obst liegen, da sie ein Reifegas abgeben. Bananen werden noch grün geerntet und verschifft. Reif werden die Früchte erst in einer Reifekammer mithilfe von Wärme und dem Gas Ethen. Da sich die Reste des Gases noch in der Bananenschale befinden, reifen auch die anderen Früchte schneller.
Auch Tomaten lagern Sie am besten immer getrennt von anderen Lebensmitteln.

Am Festtag

Da sollten Sie möglichst nichts mehr einkaufen. Die Geschäfte sind überfüllt und es strapaziert nur Ihre Nerven. Der Tisch kann ruhig schon am Mittag eingedeckt und dekoriert werden, auch wenn die Gäste erst am Abend kommen. Und bevor Sie mit dem Kochen beginnen, entspannen Sie sich – zum Beispiel mit einem Bad.

Unser Tipp

Sie sind zwar Gastgeber, aber keine Bedienung! Lassen Sie sich von Ihren Gästen ruhig helfen, wenn Sie den Tisch abdecken oder die Spülmaschine einräumen. Das lockert die Stimmung auf und die meisten sind froh, sich nützlich machen zu können.

Und nun: Feiern Sie schön!

Von Laura Völsing

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Einfach locker bleiben ...

Null Bock auf Tannenbaum? So feiert man mit Teenagern

Weihnachten – das stellen sich Eltern gern als beschauliches und gemütliches Fest im Kreis der Familie vor. Das mag auch gelingen, solange die Kinder klein sind. Doch im Teenageralter gestalten sich die Festtage oft anders: Statt „Oh, Du fröhliche“ schallt dann zuweilen ohrenbetäubender Hip-Hop durchs ganze Haus. Der Anblick des geschmückten Tannenbaums entlockt den Pubertierenden nur ein verächtliches „Spießig!“ und die Zeiten, zu denen man einen ganzen Abend mit den Eltern verbrachte, sind sowieso schon lange vorbei.

Wie verhält man sich als Eltern, wenn der Teenager-Nachwuchs „Null Bock auf Weihnachten“ hat, man selbst aber zu gern feiern möchte? „An Weihnachten prallen oft Welten aufeinander“, sagt die Sozialpädagogin und Soziotherapeutin Anke Löffelhardt aus Solingen. Während das Fest für viele Erwachsene mit religiösen und ideellen Werten verbunden ist, sei es für die meisten Jugendlichen eigentlich nur ein Anlass, zu dem es Geschenke gebe, urteilt die Erziehungsberaterin. Vor allem auf heuchlerisches Verhalten reagierten viele Heranwachsenden sehr allergisch, meint sie: „Warum sollte man an Weihnachten den Braven abgeben, wenn man sich den Rest des Jahres ständig mit den Eltern streitet?“

Der Entwicklungspsychologe und Familienforscher Hartmut Kasten aus Unterschleißheim bei München rät zu Gelassenheit: „Da ist ein langer Geduldsfaden gefragt“, sagt er. Während der Pubertät sei das jugendliche Gehirn halt mit Umbauarbeiten beschäftigt, das sei bei Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren akut und bei Jungs zwischen 12 und 15 der Fall. „In dieser Phase sollte man als Eltern locker bleiben und mal Abstriche machen, auch in punkto Weihnachten.“
Dabei sei es wichtig, den Kindern zu signalisieren, dass man ihnen verbunden bleibt und die Umbauphase akzeptiert. „Irgendwann ist das dann auch wieder vorbei, und dann feiern viele Jugendliche auch gern wieder Weihnachten“, glaubt Kasten.

Damit beide Seiten mit Weihnachten leben können, rät er zu Kompromissbereitschaft: „Ich halte viel von Familienkonferenzen, bei denen alle zusammen an einem Tisch sitzen.“ Dabei könne darüber verhandelt werden, was an Weihnachten laufe und was jeder dazu beitragen könne.

Auch Anke Löffelhardt rät Eltern dazu, die Festtage schon vorher zusammen mit den Kindern zu planen: „Wie stellt Ihr Euch Weihnachten vor, wie sollen wir den Tag gestalten?“ Es sei wichtig, die Kinder mit einzubeziehen und ihnen auch entgegenzukommen: „Was sollen wir denn kochen? Wollen wir den Baum gemeinsam schmücken? Vielleicht einmal ganz anders?“

Doch was macht man als Eltern, wenn alles nichts hilft, die Jugendlichen alles boykottieren und die Eltern bis zur Weißglut treiben? „Mit dem Partner gemeinschaftlich an einem Strang ziehen“, rät Kasten. „Da bleibt man ruhiger.“ Man solle versuchen, das aufsässige Verhalten aufs Kinderzimmer zu begrenzen: „Da dürfen sie machen, was sie wollen, aber im Rest der Wohnung dürfen sie nicht über die Stränge schlagen.“

Und wenn die Jugendlichen partout nicht mit ihren Eltern Weihnachten feiern wollten, dann solle man sie halt lassen. Gleichzeitig hätten aber auch die Eltern das Recht, ihr Ding zu machen: „Wir quatschen dir nicht rein, also sei so fair und misch dich auch bei uns nicht ein. Das wird im Allgemeinen akzeptiert“, sagt Kasten.

Wenn die Kinder auf nichts anspringen, dann müssten die Eltern trotzdem konsequent bei ihrer Haltung bleiben, meint Anke Löffelhardt: „Kinder brauchen klare Regeln und wollen ihre Eltern einschätzen können.“ Denn sie wollten sich ja auch – etwa in Notsituationen – auf die Eltern verlassen können. „Erziehung fängt allerdings nicht erst an Heiligabend an“, sagt die Pädagogin: „Konsequentes Verhalten ist das ganze Jahr hindurch gefordert“

Von Barbara Driessen, epd

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Foto: Matthias Balzer  (pixelio)

 

Rat und Hilfe

Fest der Liebe, Fest des Friedens, Fest der Freude, Fest der Familie

Die Begriffe, mit denen das Weihnachtsfest gerne umschrieben wird, zeigen, wie hoch die Erwartungen gesteckt sind. Einmal im Jahr soll alles gut und schön, harmonisch und heil sein. Auf kein anderes christliches Fest richten sich so viele Hoffnungen und Sehnsüchte.
Doch im Schatten großer Erwartungen stehen nicht selten ebenso große Enttäuschungen. Wenn es nicht gelingt, Erwartungen und Realität miteinander in Einklang zu bringen, können die Feiertage schnell zum Albtraum werden.
Eine besondere Herausforderung ist Weihnachten auch für Menschen, die jemanden verloren haben. An Weihnachten wird die Lücke, die der oder die Verstorbene hinterlassen hat, besonders schmerzhaft spürbar.

Hier können Sie Rat und Hilfe finden:

Telefonseelsorge

Tel.: 0800 111 0 111 und Tel.: 0800 111 0 222 Anonym. Kompetent. Rund um die Uhr.

Auf www.telefonseelsorge.de gibt es zusätzlich die Möglichkeit, sich online direkt im Chat oder per E-Mail mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger auszutauschen.

Link: www.telefonseelsorge.de

Evangelische Beratungsstellen für Menschen aller Glaubensrichtungen

Hier finden Sie viele Beratungsangebote für Menschen aller Glaubensrichtungen und Hilfe bei den verschiedensten Problemen und Lebenskrisen:

Link: www.evangelische-beratung.info

Onlineseelsorge von Jugendlichen für Jugendliche.

Wenn du ein Problem hast, nicht weiter weißt oder nur mal jemandem anonym schreiben willst, was du erlebt hast – melde dich mit einem Spitznamen (Nickname) an und schreibe uns. Wir sind alle Anfang 20 und freuen uns auf deine Mail. Natürlich behandeln wir alle eingehende Post vertraulich. In einem Online-Seelsorge-Kurs haben wir gelernt, worauf es ankommt. Was wir für dich tun können, werden wir tun. Wir antworten täglich. Nur wenn du am Wochenende schreibst, musst du bis Montag warten.

Link zu uns: www.sanktpeter.com/seele-fuehlen/probleme-sorgen-online-seelsorge/

Onlineseelsorger der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau - Pfarrer im Netz

„Pfarrer im Netz“ – ein Team von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Ihnen können Sie Fragen stellen zu den Themen Glauben, Religion oder Kirche. Ihnen können Sie aber auch schreiben, was Sie bedrückt oder bewegt.

Link: www.ekhn.de/inhalt/glaube/pfarrer_netz

Beratung für Menschen in Trauer

Menschen, die einen nahen Angehörigen oder Freund verloren haben, können sich an die Pfarrerinnen und Pfarrer vor Ort und die Trauerseelsorge der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau wenden.

Auch die Internetseite „Trauernetz“ bietet Raum für persönliche Fragen.

Link: www.trauerseelsorge.de/ Link: www.trauernetz.de/

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