Ein Weihnachts-Impuls der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
![]() Der Wichernkranz (Foto: Steffi Rohland) |
| Der Adventskranz: eine Erfindung der DiakonieDas Original wurde 1839 von Johann Wichern, dem Begründer der Inneren Mission, in Hamburg aufgehängtEin gutes Dutzend Kinder steht in der Stube des kleinen reetgedeckten Fachwerkhauses aufgeregt unter einem hölzernen, wagenradgroßen Leuchter, der mit vier großen weißen und 19 kleineren roten Kerzen geschmückt ist. Die Hausmutter holt mit einem Span eine Flamme aus dem bollernden Herd und entzündet die erste Kerze. Im Hintergrund stimmt der Hausvater am Klavier sachte eine Melodie an: „O komm, o komm, du Morgenstern, lass uns dich schaun, unsern Herrn. Vertreib das Dunkel unsrer Nacht durch deines klaren Lichtes Pracht.“ So oder so ähnlich könnte es sich zugetragen haben, als vor ungefähr 165 Jahren im „Rauhen Haus“ in Hamburg der erste Adventskranz aufgehängt wurde. Im Oktober 1833 hatte der evangelische Theologe Johann Wichern (1808–1881) gemeinsam mit seiner verwitweten Mutter und einer seiner Schwestern vor den Toren der Hansestadt ein kleines Bauernhaus für verwahrloste und verwaiste Kinder aus den Elendsvierteln der Stadt eingerichtet. Wichern verfolgte eine damals völlig neue pädagogische Idee: Seine „Zöglinge“ sollten nicht in einer der damals üblichen Erziehungskasernen aufwachsen, sondern in Familien von zehn bis zwölf Kindern (anfangs nur Buben) mit einem Betreuer groß werden, der für sie mehr eine Art großer Bruder sein sollte. Jede Familie sollte ihr eigenes Haus bewohnen. So entstanden in den Folgejahren immer mehr Häuser auf dem Gelände um das Rauhe Haus, 1838 wurde ein „Bethaus“ errichtet. Von Karin Tzschentke, Pressereferentin Diakonie Österreich |
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| Advent ist nicht WeihnachtenWarum sind manche Christstollen so trocken? Und warum findet man in anderen eine üppige Marzipanfüllung? Es ist noch gar nicht so lange her, da war der Advent eine Zeit der Buße, in der der Mensch fastete. Vierzig Tage lang aßen die Christen nichts Üppiges, außer man versteckte es unter der kargen Kruste. Denn bevor es Weihnachten werden konnte und man all die Herrlichkeiten des Festes auspacken durfte wollte man an den Herrn denken, der wiederkommt, um die Welt zu retten – den Weltenrichter. Von Hans Genthe |
![]() Foto: Dieter Schütz www.pixelio.de |
| KrippenfigurenDen Menschen der späten Antike und des Mittelalters genügte es nicht, die Weihnachtsgeschichte zu hören. Sie wollten den Heiland mit eigenen Augen sehen und ihm möglichst nahe sein. Früheste Hinweise auf die Aufstellung einer Krippe in einer Kirche gibt es bereits aus dem antiken Armenien um das Jahr 400. In Rom wurde in einem Seitenschiff der Kirche Santa Maria Maggiore (sie wurde 420 erbaut und hieß früher „Santa Maria ad praesepe“; „praesaepe“ ist das lateinische Wort für „Krippe“) eine Kapelle für die Krippe und alle Figuren, die dazugehören, errichtet. Aus der Prozession und der Anbetung der Krippe entstanden im Mittelalter dann die Krippenspiele. Am dritten Tag nach der Geburt des Herrn verließ Maria die Höhle und ging in einen Stall. Von Peter Bernecker |
![]() Foto: fotowerk (fotolia) |
| Der ChristbaumIn allen Kulturen und Religionen steht der Baum als Symbol für das Leben, besonders die, die ihre Blätter (oder Nadeln) auch im Winter nicht abwerfen. Für die Menschen waren diese immergrünen Pflanzen ein Symbol für das ewige Leben. Von Peter Bernecker |